Der Verfassungsschutzbericht 2025 zeigt: Rechtsextremismus nimmt dramatisch zu, Straftaten explodieren und immer mehr junge Menschen radikalisieren sich – online und offline. Ein umfassender Überblick über Daten, Hintergründe und die größten Herausforderungen.
Einleitung: Der neue Verfassungsschutzbericht – Deutschlands Demokratie unter Druck
Am 10. Juni 2025 stellte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt in Berlin den aktuellen Verfassungsschutzbericht vor. Sofort wurde klar: Deutschland steht vor massiven Problemen im Kampf gegen Extremismus. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Das Personenpotenzial in der rechtsextremen Szene ist auf nie dagewesene Werte angestiegen. Parallel dazu verzeichnet die Polizei einen explosionsartigen Anstieg bei politisch motivierten Straftaten. Kaum weniger beunruhigend zeigt sich die Lage im linken Spektrum und beim Islamismus.
Der Bericht wirkt wie ein Fieberthermometer für die Demokratie. Wer hingeschaut hat, konnte erkennen, dass diese Warnsignale von politischer und gesellschaftlicher Bedeutung sind. Die Bedrohung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt wächst – das sagen nicht nur Statistiken, sondern bestärkt auch die klare Sprache von Politik und Behörden. Deutschlandfunk fasst zusammen: Mehr politische Straftaten und eine deutlich gewachsene rechtsextreme Szene prägen den Lagebericht 2025.
Der Verfassungsschutzbericht ist dabei weit mehr als eine jährliche Routine. Was er aufdeckt, betrifft den Alltag vieler Menschen, die Sicherheit im Land, und die Zukunft unserer freiheitlichen Gesellschaft. Wer genau hinsieht, erkennt, dass sich die Herausforderungen keineswegs auf Krisenregionen oder ferne Konflikte beschränken. Deutschland steht vor der dringenden Aufgabe, angemessen auf die Entwicklungen in der eigenen Mitte zu reagieren – und zwar entschlossen, differenziert und mit klarem Kompass.
Erheblicher Anstieg der rechtsextremen Szene in Deutschland
Die gravierendste Nachricht vorneweg: In nur einem Jahr ist die Zahl rechtsextremer Personen um über 10.000 angestiegen. Erstmals zählt der Verfassungsschutz über 50.000 Menschen in diesem Spektrum. Dieser rasante Zuwachs ist ein Alarmsignal, wie es im Sicherheitsbereich selten vorkommt. Vor zehn Jahren lag diese Zahl noch gut 20.000 darunter – das Ausmaß dieses Wachstums dokumentieren auch aktuelle Zahlen von evangelisch.de.
In nur einem Jahr zeigt das Schwungrad der Radikalisierung Wirkung: In den Vorjahren rechnete man mit etwa 40.000 rechtsextremistischen Personen, nun liegt die Schätzung bereits bei 50.250, was die Dramatik unterstreicht. Wer die Dynamik der letzten Dekade betrachtet, erkennt einen steilen Anstieg – ein Trend, der Sorgen macht. Experten weisen darauf hin, dass es einen engen Zusammenhang gibt zwischen gesellschaftlichen Krisen, politischem Hass und vergleichbarem Zulauf zu extremistischen Gruppierungen.
Diese Entwicklung ist einmalig im europäischen Vergleich. Die Gründe sind vielfältig, von wachsender Unzufriedenheit über gezielte Desinformationskampagnen bis hin zu den Auswirkungen von Sozialen Medien. Internationale Krisen und innere Spannungen wirken wie ein Katalysator für Extremisten, die in gefestigten Strukturen und atmosphärischem Hass neue Anhänger gewinnen. Deutschlandfunk hebt hervor, wie eng politisch motivierte Straftaten mit dem Wachstum dieser Szene verflochten sind.
Der Verfassungsschutz warnt in klaren Worten vor einer weiteren Zuspitzung: Sollte dieser Trend anhalten, drohen nicht nur mehr Gewalttaten, sondern auch eine Verfestigung rechtsextremer Milieus, die schwer durchbrochen werden können. Bereits heute gibt es Regionen, in denen sich demokratiefeindliche Ideologien tief im Alltag eingenistet haben.
Rechtsextremismus als größte Bedrohung für die Demokratie
Nicht zufällig macht der Bericht klar: Rechtsextremismus ist für die Demokratie zur größten Gefahr geworden. Diese Einschätzung teilt auch Innenminister Dobrindt, der von einem „dramatischen Befund“ spricht. Es sei kaum zu übersehen, wie zielstrebig Rechtsextreme versuchen, demokratische Grundwerte zu untergraben. Dabei nutzen sie nicht nur klassische Propaganda, sondern auch gezielte Aktionen im digitalen Raum.
Die Sicherheitslage ist ernst wie selten zuvor. Bundesweit beobachten Behörden die Verfestigung rechtsextremer Netzwerke, neue Kampagnen und Versuche der Einflussnahme auf verschiedene Lebensbereiche. Das bestätigen nicht nur die nackten Zahlen, sondern auch die Tonlage in öffentlichen Reden und politischen Diskussionen, die zum Beispiel auf Deutschlandfunk dokumentiert werden.
Demokratie-Experten und Angehörige der Zivilgesellschaft betonen immer wieder, dass die größte Bedrohung von Akteuren ausgeht, die das System selbst bekämpfen und gleichzeitig versuchen, sich als „Anwälte des Volkes“ zu inszenieren. Das Ziel: die offene Gesellschaft zu diskreditieren und demokratisch gewählte Institutionen zu destabilisieren. Die steigende Gewaltbereitschaft einzelner Gruppen ist dabei kein Zufall, sondern der nächste, logische Schritt in der Strategie radikaler Rechtsextremisten.
In direkter Folge resultieren massive Herausforderungen für Sicherheitsbehörden, Gerichte und auch für das gesellschaftliche Klima. Wer behauptet, dass die Bedrohungslage übertrieben sei, verschließt die Augen vor realen Zahlen, gewalttätigen Übergriffen und der Tatsache, dass selbst Kinder und Jugendliche zunehmend für rechtsextremistische Überzeugungen empfänglich sind.
Die Rolle der AfD im aktuellen Bericht
Auffällig im neuen Verfassungsschutzbericht ist die Rolle der AfD. Rund 20.000 AfD-Mitglieder werden inzwischen zu dem rechtsextremen Personenpotenzial gerechnet. Das bedeutet: Fast jeder zweite Rechtsextremist im Auge der Behörden gehört inzwischen dieser Partei an oder unterstützt sie. Im November 2024 zählte die AfD laut eigenen Angaben insgesamt 50.000 Mitglieder. Mit diesem Einfluss ist sie für den Verfassungsschutz der wichtigste Akteur im extremistischen Parteienspektrum.
Die Konsequenzen werden auch auf Deutschlandfunk erklärt: Die AfD bleibt ein sogenannter Verdachtsfall, wird also weiterhin von den Behörden intensiv beobachtet. Diese Einstufung betrifft nicht nur die Partei auf Bundesebene, sondern entfaltet auch Wirkung in Landesverbänden und bei ihrer Jugendorganisation, der „Jungen Alternative“. Immer wieder gerät die AfD ins Zwielicht, weil einzelne Mitglieder und Funktionäre durch verfassungsfeindliche Äußerungen und Kontakte auffallen.
Entscheidend ist, was diese Entwicklung für das Parteienspektrum insgesamt bedeutet. Der Einfluss der AfD auf rechtspopulistische und rechtsextreme Diskurse hat die politische Landschaft verändert. Die Abgrenzung zu gewaltbereiten oder offen extremistischen Milieus fällt zunehmend schwer – für Beobachter, Medien und manchmal selbst für Ermittlungsbehörden. Die Diskussion über den Umgang mit der AfD bleibt deshalb ein zentraler Konfliktpunkt in der deutschen Demokratie.
Eine gesellschaftliche Polarisierung ist daher vorhersehbar. Viele befürchten, dass die politische Kultur leidet, wenn Grenzen zwischen legitimer Regierungskritik und demokratiefeindlicher Hetze verwischen. Bemerkenswert ist die Vehemenz, mit der die AfD sich gegen die Beobachtung durch den Verfassungsschutz wehrt – ein rechtliches wie gesellschaftliches Tauziehen, dessen Folgen derzeit niemand genau abschätzen kann.
Mehr gewaltorientierte Rechtsextremisten als je zuvor
Ein besonders beunruhigendes Detail: Die Zahl gewaltorientierter Rechtsextremisten hat die Marke von 15.000 überschritten. Das ist eine Zunahme um fast 1.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Dadurch wächst nicht nur das Risiko für schwere Straftaten, sondern auch die Wahrscheinlichkeit gezielter Anschläge auf politische Gegner, Minderheiten oder staatliche Institutionen.
Dieser Trend ist, wie evangelisch.de berichtet, besonders besorgniserregend, da sich unter der Oberfläche immer neue Netzwerke und Gruppen bilden. Die Bereitschaft, Gewalt als legitimes Mittel zu sehen, nimmt seit Jahren zu. Innerhalb der rechtsextremen Szene werden die Schwellen der Radikalisierung und auch der Schritt zur Tat immer kürzer.
Sicherheitsbehörden schlagen Alarm, weil viele der neuen gewaltbereiten Rechtsextremisten relativ jung sind. Oft radikalisieren sie sich im Windschatten sozialer Krisen und nutzen das Internet, um Gleichgesinnte zu finden. Das erschwert nicht nur die Aufklärungsarbeit, sondern sorgt auch dafür, dass die Gesellschaft ihre gewalttätigen Mitglieder oftmals erst dann wahrnimmt, wenn es zu spät ist.
Dieses Klima der latenten Bedrohung verunsichert Menschen, die sich politisch engagieren oder Minderheiten angehören. Die Bedrohung wird konkreter: Landtags- und Bundestagsabgeordnete, Journalisten und sogar einfache Bürger müssen immer häufiger Schutzmaßnahmen ergreifen. Damit stellt sich eine Grundsatzfrage: Wie schützt sich die freiheitliche Gesellschaft gegen eigene Feinde?
Deutlicher Anstieg rechtsextremistisch motivierter Straftaten
Mit der Zunahme der gewaltbereiten Szene geht ein ebenso dramatischer Anstieg bei den Straftaten einher. Die Polizei registrierte im vergangenen Jahr insgesamt 57.701 extremistische Delikte – eine Steigerung um mehr als 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie sowohl evangelisch.de als auch Deutschlandfunk berichten. Darunter befanden sich fast 3.000 Gewalttaten.
Besonders ins Auge fällt der Anteil rechtsextremistisch motivierter Gewaltdelikte: 1.281 solcher Taten sowie sechs versuchte Tötungsdelikte wurden gezählt. Noch auffälliger ist die Zunahme fremdenfeindlicher Straftaten – diese haben um über 25 Prozent zugenommen und liegen nun bei etwa 13.000 Fällen. Die Gesellschaft erlebt also nicht nur mehr politische Kriminalität, sondern auch einen raueren, gefährlicheren Ton gegenüber Ausländern, Juden oder anderen Minderheiten.
Die Ermittler stehen damit vor immer neuen Herausforderungen: Straftaten werden gezielter, skrupelloser und in Teilen auch „unsichtbarer“ – etwa über Drohungen im Netz oder durch konspirative Gruppenaktionen. Was früher einzelne Gewalttäter waren, ist heute öfter das Werk von organisierten, gut vernetzten Gruppen. Behörden warnen: Die Verbreitung von Hass und Hetze im Internet ebnet den Weg von der Meinungsäußerung zur tatsächlichen Gewalt.
Die Folgen für das Sicherheitsgefühl im Land sind spürbar. Menschen fühlen sich zunehmend bedroht, Diskussionen verschärfen sich und das gegenseitige Misstrauen wächst. Die Demokratie gerät regelrecht in den Schwitzkasten – und muss sich neu beweisen.
Entwicklung in der linksextremen Szene
Nicht nur am rechten Rand gibt es Bewegung. Auch das linksextreme Spektrum wächst weiter. Laut dem Verfassungsschutzbericht wird das Personenpotenzial inzwischen auf etwa 38.000 geschätzt, davon knapp 11.200 als gewaltorientiert. Die Zahl der linksextremistisch motivierten Straftaten ist ordentlich gestiegen und lag 2024 bei rund 5.850 Delikten – knapp 40 Prozent mehr als im Jahr davor.
Solche Zahlen verdeutlichen, evangelisch.de zufolge, dass die Gefahr von Gewalt auch „von links“ keineswegs unterschätzt werden darf. Besonders spannend ist die Taktik vieler Gruppen, die sich gesellschaftlichen Bewegungen wie dem Klimaschutz anschließen und dabei versuchen, eigene Ideologien unterzuschieben. Die Grenze zwischen Aktivismus und gewalttätigem Extremismus wird manchmal bewusst verwischt.
Der Verfassungsschutz sieht aber, trotz des Anstiegs, eine leichte Stabilisierung bei den Zahlen der gewaltbereiten Linksextremisten. Was bleibt, ist die Sorge vor gezielten Anschlägen auf politische Gegner, Polizei oder symbolische Ziele wie Parteizentralen und Bahnanlagen. Der Umgang mit Gewaltandrohung und Sachbeschädigung fordert die Behörden bis an ihre Kapazitätsgrenzen.
Viele Bürger erleben, wie Feindschaften zwischen linken und rechten Gruppen eigene Dynamik entwickeln. Besonders in Städten steigt die Angst vor Eskalation – die Erfahrung zeigt, dass ideologische Grabenkämpfe häufig auf dem Rücken Unbeteiligter ausgetragen werden.
Islamismus und der Einfluss des Nahost-Konflikts
Ein weiteres zentrales Thema des aktuellen Berichts ist der Islamismus. Hier stieg das beobachtete Personenpotenzial von 27.200 auf 28.280. Ins Gewicht fällt vor allem, dass rund 9.540 davon als gewaltorientiert eingeschätzt werden. Diese Entwicklung wird im Berichtsjahr klar auf die Eskalation im Nahost-Konflikt zurückgeführt, wie evangelisch.de berichtet.
Insbesondere Gruppierungen wie die Hamas oder Hisbollah, die auch in Deutschland Stützpunkte haben, nutzten den Konflikt, um ihre Aktivitäten zu intensivieren. Die Gefahr: Es drohen Anschläge auf jüdische oder israelische Einrichtungen. Die Sicherheitsbehörden halten die „Gefährdungslage“ für abstrakt erhöht – konkrete Anschläge blieben bislang aus, aber die Bereitschaft zur Tat wächst.
Salafistische Gruppen und die Propaganda der Terrormiliz IS wenden sich zudem gezielt an junge Menschen. Über das Internet werden simple Botschaften und Versprechen verbreitet, die besonders Jugendliche ansprechen. Diese gezielte Anwerbung ist für die Behörden ein Dauerthema, weil die Wege in den Extremismus immer kürzer werden und neue Täter schwer vorherzusehen sind.
Der Verfassungsschutzbericht mahnt: Islamismus stellt weiterhin ein erhebliches Risiko dar – für Einzelpersonen, Institutionen und das gesellschaftliche Klima. Präventionsarbeit bleibt daher unverzichtbar, um mögliche Anschläge im Vorfeld zu verhindern und gefährdete Jugendliche besser zu schützen.
Radikalisierung junger Menschen als besorgniserregender Trend
Ein besonders alarmierender Abschnitt im Bericht: Immer mehr junge Menschen radikalisieren sich – und das in immer kürzerer Zeit. Früher dauerte es oft Jahre, bis Jugendliche sich einer extremistischen Gruppe anschlossen. Heute passiert das online, manchmal innerhalb weniger Wochen oder sogar Tage.
Der Verfassungsschutz sieht sich mit ganz neuen Herausforderungen konfrontiert. Die „schnelle, meist Online-Radikalisierung“ betrifft sowohl rechtsextreme als auch islamistische Szenen. Der Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Sinan Selen, betont, dass gerade das Internet eine enorme Beschleunigung bewirkt, wie Deutschlandfunk berichtet.
Viele Jugendliche werden über Chats, Foren und Messenger-Dienste für extreme Ideologien begeistert. Die Hemmschwelle zur Tat sinkt, weil die Gruppen im digitalen Raum zu jeder Tageszeit präsent und erreichbar sind. Die neuen Subkulturen bieten dabei oft eine gefährliche Mischung aus Gemeinschaft, Zugehörigkeit und scheinbarer Anerkennung für radikale Handlungen.
Die Bundesregierung sieht Handlungsbedarf: Prävention, politische Bildung und Programme zur Demokratieförderung müssen an die digitale Lebenswelt angepasst werden. Ohne gezielte Gegenmaßnahmen könnte dieser Trend die Sicherheitslage in den kommenden Jahren weiter verschärfen.
Bundesweite und regionale Entwicklungen – das Beispiel Hessen
Auch regional zeigen sich die bundesweiten Trends. Besonders Hessen fällt auf, wie Berichte von hessenschau.de erklären. Dort registrierten die Behörden vermehrt rechtsextremistische Gewalttaten, vor allem im Zusammenhang mit der sogenannten „Reichsbürger“-Szene.
Die Reichsbürger sind eine besondere Herausforderung, weil sie staatliche Strukturen grundsätzlich ablehnen und sich zunehmend mit Waffen ausstatten. In Hessen kam es zu groß angelegten Razzien, um geplante Gewalttaten oder gar Staatsstreiche zu verhindern. Die Zahlen zeigen: Rund 1.100 Personen werden allein in Hessen dieser Szene zugerechnet, das ist ein Anstieg um rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Innenminister Beuth warnte bei der Vorstellung des Landesberichts eindringlich vor den „kruden und aberwitzigen Ideen“ dieser Gruppen. Die Behörden setzen auf konsequente Überwachung und betonen, wie wichtig Präventionsarbeit ist. Der Erfolg von Maßnahmen zur Entwaffnung der Reichsbürger wird dennoch kritisch gesehen, da sich viele Mitglieder weiter unauffällig verhalten oder in konspirativen Netzwerken agieren.
In Hessen wie anderswo erkennen die Behörden, dass auch neue Initiativen der Rechtsextremen, etwa durch Bildung von Akademien und gezielte Ansprache jüngerer Schichten, sehr ernst genommen werden müssen. Die Vernetzung rechtsextremer Gruppen macht vor Landesgrenzen nicht Halt.
Cyberbedrohungen und Spionage als anhaltende Gefahr
Der Bericht widmet auch den modernen Bedrohungen viel Raum. Deutschland bleibt ein zentrales Ziel für Cyberangriffe und Spionage, die in erster Linie von Russland, China, aber auch dem Iran und der Türkei ausgehen. Neben groß angelegten Hackerattacken verzeichnen die Behörden vor allem eine Zunahme an „Low-Level-Agents“. Das sind Einzelpersonen ohne Spionageausbildung, die oft im Auftrag ausländischer Staaten handeln.
Diese Entwicklung beschreibt evangelisch.de ausführlich. Ziel solcher Angriffe sind häufig kritische Infrastrukturen – etwa Stromnetz, Verwaltung oder Kommunikationskanäle der Politik. Spionage und gezielte Desinformation gehören inzwischen zum „Alltag“ der deutschen Sicherheitsdienste. Besonders gefährlich: Viele Angriffe bleiben lange unentdeckt und entfalten erst nach Monaten oder Jahren ihre Wirkung.
Das Bedrohungsspektrum reicht von Datendiebstahl über industrielle Sabotage bis zu Kampagnen in sozialen Netzwerken, die das Vertrauen in demokratische Entscheidungsprozesse schwächen sollen. Die Experten warnen, dass die Aktivitäten beispielsweise russischer Dienste seit Jahren auf „sehr hohem Niveau“ stattfinden. Auch der Einfluss Chinas wächst stetig.
Die deutsche Politik reagiert mit mehr Schutzmaßnahmen und gezielter Zusammenarbeit mit internationalen Partnern – klar ist aber auch: Die Abwehr solcher Bedrohungen bleibt eine Daueraufgabe.
Reaktionen und Forderungen aus der Politik
Die politischen Reaktionen auf den Bericht fielen heftig aus. Innenminister Dobrindt forderte einen entschlosseneren Kurs gegen Rechtsextremismus und die weitere Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen. Er sieht den Rechtsstaat gefordert, entschlossenes Handeln zu zeigen, wie evangelisch.de berichtet.
Insbesondere das Thema Personalaufstockung wird vielerorts diskutiert. Mehr Polizisten, mehr Verfassungsschützer, eine bessere Vernetzung der Behörden – das sind zentrale Forderungen. Auch in den Bundesländern wird betont, dass allein mit neuen Gesetzen das Problem nicht aus der Welt zu schaffen ist. Präventionsarbeit, Bildung gegen Extremismus und niedrigschwellige Angebote für Jugendliche stehen auf der To-do-Liste.
Die Opposition weist dabei auf die Notwendigkeit hin, demokratische Strukturen zu stärken und gesellschaftliche Ursachen für Radikalisierung stärker zu bekämpfen. Gleichzeitig gibt es Kritik, dass Präventionsprojekte häufig zu bürokratisch und zu wenig auf neue Lebenswelten zugeschnitten sind. Einig sind sich aber viele Akteure darin, dass der Rechtsstaat neue Antworten auf eine alte, wieder größer gewordene Gefahr finden muss.
Zusätzlich wird gefordert, die Berichte des Verfassungsschutzes transparenter und für möglichst viele Menschen verständlicher zu machen. Eine informierte Öffentlichkeit ist, so der Konsens, eines der besten Mittel gegen Radikalisierung und Extremismus.
Fazit: Herausforderungen für Gesellschaft und Sicherheitsbehörden
Was bleibt nach der Lektüre des Verfassungsschutzberichts? Die Bundesrepublik steht vor ihrer größten Herausforderung seit vielen Jahren. Die extremistischen Milieus wachsen, werden aggressiver und stärker vernetzt. Besonders besorgniserregend ist der rapide Anstieg bei Jugendlichen, die sich vielfach über das Internet radikalisieren. Auch der Bereich Cyber und Spionage verlangt immer mehr Ressourcen.
Die wichtigste Aufgabe bleibt, die Demokratie zu schützen – im Alltag, im Netz, in den Köpfen und Herzen der Menschen. Dazu gehören einerseits konsequente Strafverfolgung und klar definierte Gesetze, andererseits kluge Prävention, politische Bildung und das Streben nach gesellschaftlichem Zusammenhalt. Nur mit einem breiten Zusammenspiel aller gesellschaftlichen Gruppen lassen sich die Herausforderungen meistern.
Auch die Sicherheitsbehörden müssen ihre Arbeit stetig anpassen, neue Trends frühzeitig erkennen und gezielt reagieren. Die Demokratie wird weiterhin angegriffen werden – ob im Parlament, auf der Straße, in der Schule oder digital. Wie wir als Gesellschaft damit umgehen, entscheidet über die Zukunft unseres Landes.
Weiterführende Analysen und Hintergrundbeiträge
Für alle, die sich intensiver mit den Themen aus dem Verfassungsschutzbericht befassen wollen, gibt es zahlreiche weiterführende Analysen und Dossiers. Auf Deutschlandfunk finden sich aktuelle Hintergrundberichte zu Rechtsextremismus, politischer Gewalt und der Rolle politischer Gruppierungen wie der AfD. evangelisch.de liefert spannende Einordnungen zu Entwicklungen unter Jugendlichen und der Bedeutung von Prävention.
Auch regionale Perspektiven werden geboten, zum Beispiel durch den ausführlichen Bericht des hessischen Verfassungsschutzes. Wer tiefer in Statistiken, Einzelschicksale und Präventionsprojekte eintauchen will, findet umfangreiches Material im Onlineangebot der erwähnten Medien.
Gerade für Lehrer, Sozialarbeiter, Eltern oder politisch Engagierte lohnt sich der Klick in die Dossiers: Wer früh versteht, wie Extremismus entsteht, kann auch besser dagegen vorgehen.
Schlussgedanken
Der Verfassungsschutzbericht 2025 ist mehr als eine Aneinanderreihung von Zahlen und Statistiken. Er ist eine klare Warnung an Politik, Gesellschaft und alle, die sich für die Demokratie einsetzen. Die rechtsextreme Szene wächst rasant, die politischen Straftaten nehmen zu, und immer mehr junge Menschen werden Opfer digitaler Radikalisierung. Gleichzeitig bleibt der Kampf gegen andere extremistische Strömungen und Cyberangriffe ein ständiges Ringen.
Die Verantwortung liegt bei uns allen: vom Parlament über die Behörden bis in die Schulen und Wohnzimmer. Es braucht Mut, Offenheit und ein gemeinsames Ziel – die Verteidigung der Demokratie. Nur so kann das Land dem wachsenden Druck standhalten und zeigen, dass Freiheit und Zusammenhalt stärker sind als Hass und Angst. Wer wissen will, wie bedrohlich die Lage wirklich ist, der kommt um eine Lektüre des Berichts und der verlinkten Analysen nicht herum.